Wilhelmshavener Friedensmarsch 2018

Friedensmarsch 2018

Ein breites Bündnis demonstriert für Frieden und gegen Krieg, Terror und Gewalt

In der Tradition der Ostermärsche, die in Deutschland 2018 ihren 60. Jahrestag feiern, fand am 02. April 2018 auf Initiative von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN der Wilhelmshavener Friedensmarsch statt.  Ein breites Bündnis aus Parteien, Organisationen, alternativen Medien und Einzelpersonen unterstützte die Veranstaltung.

Mit 120 Teilnehmer*innen war der Wilhelmshavener Friedensmarsch, im Verhältnis zur Stadtgröße ein sehr gelungener Auftakt, der von jetzt an die Tradition der Ostermärsche in Wilhelmshaven, nach langer Pause wieder  neu begründen soll. Auch aus Friesland und Wittmund waren Teilnehmer*innen extra angereist.

Michael von den Berg, GRÜNER Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Wilhelmshaven zeigte sich überwältigt, dass so viele Menschen zur Demonstration erschienen waren und den Gedanken der Ostermärsche in Wilhelmshaven wieder mit Leben füllen. Der Einladung gefolgt waren auch die Bundestagsabgeordneten Katja Keul (GRÜNE) und Siemtje Möller (SPD).

Redner_Jan-Kleen
Jan Kleen mit Michael von den Berg

Zu Beginn der Veranstaltung auf dem Valoisplatz, hielten Redner*innen aus dem Unterstützerkreis kurze Ansprachen. Arne Varnskühler von den JUSOS forderte Solidarität mit den Opfern von Krieg und Ausbeutung: “Wir möchten mit allen von Krieg und unrechtmäßiger Ausbeutung betroffenen unsere Solidarität kund tun und dazu gehört für uns eben auch, dass man den Export von Waffen stoppt und auf jeden Fall, unter allen Umständen abrüsten soll.

Auch Jan Kleen von der Initiative ‘Hand in Hand gegen Intoleranz und Gewalt’ warb für den Solidaritätsgedanken “Jeden Tag sterben Menschen durch Krieg, Gewalt und Terror und wir müssen diese Menschen in unseren Herzen leben lassen und die Friedenstaube hoch leben lassen.”

Redner_Jannes-Wiesner
Jannes Wiesner

Jannes Wiesner vom Jugendparlament Friesland und Gründer der Antidiskriminierungskampagne ‘Together’ machte deutlich, dass Frieden auch und gerade ein Thema für junge Menschen ist. “Mir wurde vorhin die Frage gestellt:’Warum kommt überhaupt ein 17-jähriger zu so einer Veranstaltung?’ Dazu habe ich eine Gegenfrage:’Wie könnte ich es wagen, heute nicht hier zu sein und zu diesem wichtigen Thema zu sprechen?’Denn ich möchte darauf hinweisen, dass Freiheit und Frieden immer dann durch die Unterdrücker genommen werden, wenn der Widerstand zu schwach ist und die Solidarität mit den Opfern ausbleibt.”

Gudrun Klöpper und Florian Wiese (DIE LINKE)
Gudrun Klöpper und Florian Wiese (DIE LINKE)

Für die Partei DIE Linke sprachen Gudrun Klöpper und Florian Wiese. Gudrun Klöpper bedauerte, dass die ca 40 in Wilhelmshaven lebenden Geflüchteten aus Afrin nicht gezielt zu der Kundgebung eingeladen waren. Die Teilnahme der LINKE, für Gudrun Klöpper eine Selbstverständlichkeit “Wir beteiligen uns, um unsere Forderung Rüstungsexporte zu verbieten, zu verbreiten.”

Katja Keul (MdB GRÜNE)
Katja Keul (MdB GRÜNE)

Als erste Hauptrednerin betrat Katja Keul die Bühne. “Ich finde es toll, dass wir heute hier sind und Teil auch einer größeren Ostermarsch-Bewegung im ganzen Land sind. Und so sehr uns das freut, dass wir wieder mehr werden, auf der anderen Seite ist es natürlich nicht erfreulich, dass die Gründe für einen Ostermarsch auch wieder zunehmen.” begann Katja Keul ihre Rede.

Redeauszug Katja Keul

Im weiteren Verlauf ihrer Rede , stellte Katja Keul fest, dass es seitens der Bundesregierung falsch gewesen sei, den von 122 Ländern unterzeichneten Atomwaffenverbotsvertrag abzulehnen. Die Großmächte stellten nun leider wichtige Rüstungskontrollverträge wie den über Mittelstreckenraketen von 1987 in Frage.

Siemtje Möller (MdB SPD)
Siemtje Möller (MdB SPD)

Als zweite Hauptrednerin ergriff Siemtje Möller (MdB SPD) das Mikrofon. “Ganze Weltregionen stehen in Flammen. Es ist gut, dass wir hier sind, es ist gut und wichtig, dass wir hier ein Zeichen setzen gegen Gewalt und für den Frieden.“, eröffnete sie unter Applaus ihre Rede. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es von einigen Seiten Bedenken zu ihrem Auftritt auf der Veranstaltung gegeben. Grund waren Äußerungen Möllers im Bundestag zu Bundeswehreinsätzen im Ausland. Auf der Kundgebung des Wilhelmshavener Friedensmarsches, ließ sie aber keinen Zweifel an ihrer Haltung für Frieden und setzte deutlich auf Dialog zur Konfliktbewältigung.

Redeauszug Siemtje Möller

Nach den Reden der Unterstützer*innen und Gastrednerinnen, setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung und gab ein eindrucksvolles Bild ab. Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle, was nicht zuletzt der guten Organisation der GRÜNEN Kreisvorsitzenden Antje Kloster und den engagierten und aufmerksamen Helfer*innen und  Ordner*innen zu verdanken war.

Am Ende waren sich alle einig, dass diese Veranstaltung nicht nur dringend notwendig, sondern auch sehr erfolgreich war. Für den Wilhelmshavener Friedensmarsch 2019 haben bereits jetzt weitere große Organisationen zugesagt. Die Planungen starten im Herbst 2018.

Impressionen vom Wilhelmshavener Friedensmarsch 2018

Fotos von Andreas Tschöpe und Ulf Berner für Stadt-Media

Live-Videomitschnitt aller Redebeiträge

 

 

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